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  • Katerina Nemec

Sprachliche Frühförderung

Frühförderung setzt da ein, wo gerade die Interessen Ihres Babys oder Kleinkindes liegen. Es ist für die gemeinsame Kommunikation sehr hilfreich, wenn Sie sich zunächst an Ihrem Baby orientieren. Mit verschiedenen Anregungen können Sie gezielt die Sprachkenntnisse Ihres Kleinkindes fördern. Für ein Baby ist es ganz natürlich, die Muttersprache zu erlernen, und bei einem gesunden Baby sind die Organe und Zellen genau darauf ausgerichtet, schon im Mutterleib einen Teil der Sprache zu erfahren. So haben einige Studien ergeben, dass ein Baby bereits ab etwa dem siebten Monat im Mutterleib mithören kann. Es nimmt die Sprachmelodie auf, den Sprachrhythmus und erfährt auch über den Hörsinn viel von der momentanen Stimmung in der Welt da draußen. Sprechenlernen fängt mit Zuhören an. Da wir in einer Welt leben, die nicht mehr ganz so natürlich ist, bzw. auf eine andere Art natürlich ist, sollten wir auch mit der Erziehung und Förderung unserer Kinder Schritt halten. Denn die Zukunft stellt andere Anforderungen an unsere Kinder. Und ganz oben steht die Kommunikation. Und zur Kommunikation gehört nicht nur die körperliche, sondern auch die gesprochene und geschriebene Sprache. Sprechen lernt man unter anderem durch Zuhören. Es ist hilfreich für ein Kind, wenn es etwas erzählt oder vorgelesen bekommt, ohne dass: der Fernseher oder das Radio nebenher läuft, oder gleichzeitig noch jemand mit dem Vorleser redet. Es ist eigenartig, aber sobald man sich mit dem Baby auf das Sofa setzt und in Ruhe ein Buch zusammen ansieht, hin und wieder die Bilder erzählt, scheinen alle anderen Familienmitglieder zu denken, man säße untätig herum und wäre zu einer Diskussion bereit. Man lässt sich auch hinreißen – hier sich der Situation bewusst werden und eine Grenze ziehen: Warte, ich sehe mir noch das Buch mit Anton, Lisa oder Jaköbchen an.

Sie können auch durch die Wohnung gehen mit Ihrem Kleinkind und einige Sachen benennen, vielleicht merken Sie so, was Ihr Baby ganz besonders interessiert. Es ist gut, wenn Sie in ganzen Sätzen reden, nicht nur: Stuhl.Sofa.Fenster.Tisch. Besser: Kuck mal, was steht denn auf dem Tisch – schöne Blumen – hmm riechen die gut die Blumen – möchtest du auch mal riechen? – hmm. Mit dieser ganz natürlichen Aktion haben Sie viele Dinge gleichzeitig getan, die die Sprechfähigkeit ihres Babys fördern: Ihr Baby fühlt sich geborgen bei Ihnen und lernt seine nächste Umgebung kennen. Durch die körperliche Nähe spürt es, was gut und schön ist, oder was gefährlich oder hässlich ist. Es lernt viele Vokabeln eingebettet in einen melodischen Satz. Dadurch lernt es die Betonung, die Trennung der verschiedenen Wörter (wann ein Wort zu Ende ist und wann das nächste anfängt). Auch durch Ihre Stimmlage, lernt das Baby angenehme Sachen von unangenehmen zu unterscheiden. Sie riechen an den Blumen und heben Ihr Baby leicht zur Vase hin: Das Baby lernt wie sich Dinge anfühlen, zu was Dinge da sind, vielleicht kitzelt eine Blüte seine Nase. Sie ziehen die Luft mit der Nase ein, erzeugen auch damit ein Geräusch, das Baby merkt sich so etwas. Es sieht Sie vielleicht an, so wie es Sie vorher angesehen hat, als Sie Dinge benannt haben: Damit prägt es sich die Gesichtsbewegungen, die Lippenbewegungen ein und gibt sich immer wieder Hausaufgaben auf. Und: durch diese kleine Wanderung durch die Wohnung stärken Sie Ihre Beziehung zu Ihrem Kind. Es gibt noch viele verschiedene Arten, Sprechen zu lernen, dies ist eine davon, eine sehr natürliche und eine sehr schöne.

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